Müssen aggressive Gewalttäter zur MPU? 

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Straftaten und aggressives Verhalten können zur MPU führen. Gerichte können bei polizeibekannten Gewalttätern oder anderen straffälligen Personen die Fahrtauglichkeit prüfen lassen. Es wird angenommen, dass Menschen, die gewalttätig innerhalb der Familie oder in der Öffentlichkeit sind, auch beim Fahren aggressiv reagieren könnten. Kurz gesagt: Personen, die zu Gewalt neigen, haben ihre Aggressionsprobleme auch im Straßenverkehr nicht im Griff und stellen somit eine potenzielle Gefahr dar.

Die Polizei leitet oft ein Verfahren gegen die Gewalttäter ein. Wird jemand als uneinsichtig betrachtet, schickt die Polizei die Strafakte an das Straßenverkehrsamt. Dieses prüft den Fall und holt, falls nötig, einen richterlichen Beschluss ein. Anschließend erhält der Betroffene eine Einladung zur MPU. Dort muss er im psychologischen Gespräch den Gutachter davon überzeugen, dass er fahrtüchtig ist und keine Gefahr darstellt. Gelingt dies nicht, wird der Führerschein entzogen. Dies stellt eine Präventivmaßnahme dar.

Etwa 60% der Teilnehmer erhalten ein negatives Gutachten. Wer den Gutachter überzeugen und die MPU bestehen will, muss häufig an Aggressionsbewältigungskursen oder Therapien teilnehmen, um gewalttätiges Verhalten zu kontrollieren. Einfache Entschuldigungen wie „Es tut mir leid“ genügen dem Gutachter nicht. Er erwartet, dass die Teilnehmer die Ursachen ihrer Gewalt erkennen, ihre Vergangenheit reflektieren und ihr Verhalten nachhaltig ändern. Dieser Prozess erfordert Zeit und lässt sich nicht in wenigen Tagen abschließen. Eine gründliche MPU-Vorbereitung ist daher entscheidend. Das Training kann Dir helfen, die notwendigen Verhaltensänderungen zu vollziehen und Dich optimal auf die MPU vorzubereiten.

Solltest du allgemein zu Gewalt neigen und dies ändern wollen, empfehlen wir eine Antigewalt-Therapie, und -Training. Da wir glauben, dass reine Aggressionskontrolle nicht dauerhaft wirkt, konzentrieren sich unsere therapeutischen Ansätze auf das Erkennen, Verstehen und Beheben der Ursachen von Angst, Aggression und Gewalt.

Dahinter steht die Überlegung: Wer Gewalt gegen Menschen übt, gefährdet auch als Verkehrsrowdy andere Personen.