Vorbereitung auf die medizinisch psychologische Untersuchung
MPU Training & Vorbereitung
Gehen Sie gut vorbereitet in Ihre MPU – wir unterstützen Sie gern.
Alkoholabhängigkeit -Sucht
Definition – Zusammenfassung
Wann ist jemand Suchtmittel-abhängig?
Nach dem ICD 10 (= Internationale Klassifikation psychischer Störungen) soll eine Diagnose “Abhängigkeitssyndrom” nur dann gestellt werden, wenn bei einer betroffenen Person während des letzten Jahres mindestens drei oder mehr der folgenden Kriterien gleichzeitig vorhanden waren:
- Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, ein Suchtmittel zu konsumieren
- Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums des Suchtmittels
- Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums
- Nachweis einer Toleranz: Um die ursprünglich durch niedrigere Mengen des Suchtmittels erreichten Wirkungen hervorzurufen, sind zunehmend höhere Mengen erforderlich
- Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen und Vergnügen zugunsten des Suchtmittel-Konsums und/oder erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen
- Anhaltender Substanz-Gebrauch trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen (körperlicher, psychischer oder sozialer Art)
Differenzierungen
Es wird zwischen Alkoholgefährdung, Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit unterschieden.
Alkoholgefährdung
- definiert sich über die Menge, der Situation unangemessener Konsum
Alkoholmissbrauch
- liegt vor, wenn der Konsum von Alkohol zu körperlichen und/oder psychischen und/oder psychosozialen Folgeschäden führt
Alkoholabhängigkeit
- wenn Entzugserscheinungen auftreten
- wenn immer mehr Alkohol benötigt wird, um die gleichen Wirkungen zu erzielen
- wenn Alkohol konsumiert wird, um die Entzugssymptome zu mildern
- wenn der starke Wunsch oder eine Art Zwang zum Alkoholkonsum besteht
- wenn verminderte Kontrollfähigkeit über Beginn, Beendigung und Menge des Alkoholkonsums vorliegt
- wenn sich das Verhaltensmuster im Umgang mit Alkohol einengt (Alkohol wird auch zu unüblichen Gelegenheiten getrunken)
- wenn andere Vergnügen oder Interessen zugunsten des Alkoholkonsums fortschreitend vernachlässigt werden
- wenn Alkoholkonsum fortbesteht, obwohl die betroffene Person um die schädlichen Wirkungen weiß